Female Leadership
In Europa ist nur jede dritte Führungskraft eine Frau, gibt das statistische Bundesamt für das Jahr 2022 bekannt. In deutschen Führungsetagen liegt der Anteil der weiblichen Vorgesetzten bei 28,1 Prozent.
Damit verschenken Unternehmen enormes Potenzial. Denn Frauen und Männer ergänzen sich ideal in ihren Führungsrollen.
Anders führen bedeutet nicht besser oder schlechter führen. Anders heißt empathisch, mutig, menschlich führen!
Frauen arbeiten stärker kooperativ und teamorientiert. Die Kommunikation ist eher horizontal, um mit anderen Menschen Gemeinsamkeiten und Verbindendes aufzubauen. Männer sprechen eher vertikal, um sich zu positionieren und mit anderen zu messen.
Das spielt gerade in Führungspositionen eine große Rolle, denn laut statistischen Analysen verbringen Führungskräfte bis zu 50 % ihrer Arbeitszeit damit, Missverständnisse, Konflikte und deren Konsequenzen zu lösen, die durch nicht vorhandene Rückkopplung entstanden sind. In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde bei Frauen häufiger beobachtet, dass sie Wert auf stärkere Kooperation und emotionale Agilität legen. Das heißt, sie stellen eher Beziehungen zu ihrem Umfeld her und wertschätzen die Redebeiträge anderer. Frauen stellen Rückfragen und bitten andere um ihre Meinung und sie verwenden mehr sprachliche Weichmacher wie eigentlich, vielleicht, ich denke – solche Weichmacher erleichtern es den Gesprächsteilnehmern, eine vertrauensvolle Beziehung zueinander aufzubauen.
Nun stellt sich unweigerlich die Frage: Woran liegt es, dass diese Unterschiede zwischen Männern und Frauen bestehen? Sind sie auf Biologie und/ oder Sozialisierung zurückzuführen? Das ist ein klassisches Henne-Ei-Thema. Eine klare Abgrenzung zwischen biologischen Faktoren und Sozialisation ist schwierig, da komplexe Wechselwirkungen bestehen.
Was sind zwei der häufigsten unbewussten Vorurteile, die in unserer Arbeitswelt vorherrschen?
Das schwierigste Vorurteil ist sicherlich das „Think manager, think male“ Bias: Es besagt, dass wir Führung und Kompetenz eher mit Männern verknüpfen.
Frauen werden oftmals dadurch in Empfehlungsschreiben, Pitches und Zeugnissen schlechter beurteilt.
In Beurteilungsschreiben bei Beförderungen wird bei Männern eher das Potenzial, bei Frauen werden mehr die Risiken betont. Das wurde in Hochschulen und Unternehmen nachgewiesen. Es zeigt sich auch deutlich in der Start-up-Szene, wo Gründerinnen weniger Investitionen erhalten.
Ein weiteres problematisches Vorurteil ist der ‚Maternal Bias‘: Sobald Frauen Mütter sind, wird ihnen von ihren Vorgesetzten weniger zugetraut, ihnen werden eher Aufgaben entzogen. Dabei gibt es eine Reihe von Studien, die zeigen, dass die Mütter nach der Elternzeit leistungsfähig sind, teilweise sogar noch mehr als vorher.
Female Leadership möchte auf die vielen unbewusst wirkenden Vorurteile aufmerksam machen, die unser gesellschaftliches Miteinander prägen und mehr Frauen in Führungspositionen bringen.
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